Hitze, Starkregen und Hochwasser – die Extremwetterereignisse nehmen auch in Baden-Württemberg zu. Beim EnBW Nachhaltigkeitsdialog 2025 haben Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Frage diskutiert, wie sich Kommunen noch besser an die Klimafolgen anpassen können.
Der Nachhaltigkeitsdialog bot eine Plattform für das Zusammenwirken aller beteiligten Akteur*innen und gab inspirierende Impulse für die Gestaltung einer klimasicheren Zukunft. Coool begleitete die hochkarätig besetzte Veranstaltung in der Kommunikation, Formatentwicklung und Durchführung eines anspruchsvollen Workshop-Programms.
Narrativ
Kommunikationskonzept
Formatentwicklung der Veranstaltung
Workshop-Entwicklung und -Facilitation
Experience-Design
Event-Landingpage
Ablaufregie
In a nutshell:
3-Minuten-Recap
Unsere Aufgabe: Drei ineinandergreifende Bausteine
1
Narrativ und Kommunikation
Die essentielle Grundlage der Veranstaltung war eine klare Positionierung: Mit welchem Anspruch und welchem Call-to-action lädt die EnBW ihre Stakeholder zum Dialog ein? Wie können wir die Agenda kondensiert auf eine prägnante Formel und mit einem klaren Framing vermitteln?
2
Formatentwicklung
.Wie bringen wir die Teilnehmenden in einen echten, wertstiftenden Dialog miteinander, der die gesetzte Agenda einlösen wird? Wie schaffen wir Raum für einen relevanten Diskurs?
Welche Methodik führt Menschen dazu, sich zu öffnen, miteinander zu arbeiten und von einander zu lernen?
3
Facilitation und Ablaufregie
Die Durchführung der minutiös geplanten, dramaturgisch ineinandergreifenden Veranstaltungsteile: Durchdachte Großgruppen-Workshops rund um relevante Zukunftsfragen für eine begrenzte Zahl von Teilnehmenden und eine Abendveranstaltung mit spannenden Impulsen und einer tiefgehenden Paneldiskussion.

Narrativ und Framing
Klimaresilienz – was bedeutet dies eigentlich? Wie gehen wir mit Risiken um, mit denen wir uns durch die Klimakrise konfrontiert sehen?
Klimaresilienz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie umfasst das ganze Spektrum vom Klimaschutz bis zur Klimafolgenanpassung. Ein Thema, das besonders die Kommunen betrifft, jedoch nicht von ihnen alleine gelöst werden kann. Es gilt Maßnahmen zur Anpassung zu entwickeln und zu finanzieren. Höchste Zeit also, um resiliente Partnerschaften auszubauen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und Umsetzbedingungen zu diskutieren.
Die Antwort der EnBW
Als einziger voll-integrierter Energiekonzern in Deutschland steht für die EnBW die langfristige Versorgung im Fokus. Durch ihre Aufstellung bietet sie Perspektiven, Kompetenzen und Lösungen von einer dekarbonisierten Energieversorgung bis hin zu robusten Infrastrukturen.
Klimasicher in die Zukunft heißt also Energiewende gestalten und Infrastruktur schützen. Gemeinsam mit Kommunalverwaltung, Politik, Katastrophenschutz, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Ein Dialog, der sich auch so nennen darf
Von den über 300 Teilnehmenden nahmen über 100 für die drei Workshops mit begrenzter Teilnehmerzahl am Nachmittag teil. Maßgebliches Ziel der Workshops war in erster Linie, die verschiedenen Akteursgruppen ins Gespräch und in einen Erfahrungsaustausch zu bringen. Das zweite Ziel war, gemeinsam Ergebnisse zu erarbeiten, die die größten Painpoints der Teilnehmenden adressiert und ihnen damit praktische Anregungen mitzugeben.
Relevanz schaffen
Um diese Painpoints zu treffen und relevante Arbeitsfragen zu entwickeln, wurden im Vorfeld Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern der Akteursgruppen und Fachexperten durchgeführt und eine passende Workshop-Methode entwickelt. Den Auftakt der Workshops bildeten jeweils eine Einführung durch eine Expertin oder Experten der EnBW und einem Impuls eines oder eines externen Fachreferenten.

Foresight-Workshop: Von Zukunftsszenarien zu Handlungsoptionen
Foresight-Experte Max Irmer aus dem coool-Team leitete sieben Kleingruppen dabei an, mit der Methodik FutureWheels zu drei Leitfragen Zukunftsszenarien systematisch zu durchdenken:
Was wäre, wenn … 2070 in Baden-Württemberg die tägliche Höchsttemperatur 46 Grad erreicht?
Wenn es 2070 in Baden-Württemberg mehr als zwei Monate lang nicht regnet?
Wenn es 2070 auf der Schwäbischen Alb einen riesigen, unkontrollierbaren Waldbrand gibt?

Den großen, weißen Elefanten bändigen
Neben den überraschenden Ergebnissen, war das Ziel des Workshops zu lernen, wie man eine unüberwindbare, allzu große und bedrohliche Zukunftsthematik überhaupt angehen kann und damit ihre lähmende Größe nimmt.


Ein weiterer Erkenntnisgewinn für die engagierten Teilnehmenden war, das sogenannte Kooperationsdilemma aufzulösen. Dieses beschreibt den Fall, wenn die Wirkung der Handlungen einer Person oder Organisation zeitlich oder räumlich in zu großer Distanz liegen und damit die Unmittelbarkeit verloren geht. Hier wurden die Dinge plötzlich wieder: greifbar!

Fachlich führten Dr. Jan Eichstädt (Nachhaltigkeit und Klimarisiken, EnBW) und Elisa Seith (Klimarisiken und Resilienz, Jupiter Intelligence) spannende Einblicke in die systematische und wissenschaftliche Bewertung von Klimarisiken.
Zukunft greifbar machen:
Die Zukunftsnachrichten
Als letzten Schritt des Workshops formulierten die Teilnehmenden die spannendste Erkenntnis in Form einer fiktiven „Zukunftsnachricht“, einer Zeitungsheadline, wie sie aus dem Jahr 2070 stammen könnte. Dazu skizzierten oder beschrieben sie ein Bildmotiv.
Das coool-Team verwandelte die Bildmotive direkt vor Ort in einer generativen KI in fiktive Bilder, setzte die Headlines in ein eigens gestaltetes Zeitungslayout und legte über 300 Exemplare der Zukunftsnachrichten in der Veranstaltung aus. Die restlichen Geschichten der Zeitungen waren frei erfunden – Geschichten des Gelingens und Hoffnungsmacher (zumindest in Bezug auf den VfB!).


Die Ideenwerkstätten
Voneinander lernen und gemeinsam Lösungen entwickeln: Zwei für die Kommunen hochaktuelle Fragestellungen standen im Fokus der beiden Workshops, die von den Workshop-Facilitators aus dem coool-Team Jonas Larbalette und Judith Konrad konzipiert und moderiert wurden.
Energiewende gestalten
Wie könnten wir die vorhandenen Kompetenzen und Akteure zusammenbringen, um zeitnah in die Umsetzung der kommunalen Wärmewende zu kommen?
Infrastrukturen schützen
Wie könnten wir Präventionsmaßnahmen so kommunizieren, dass sie im Handeln der Kommunen und in der Stadtgesellschaft den richtigen Stellenwert haben und damit umsetzbar werden?




Eingeführt wurde von Stefanie Jelinek und Janina Szemkus (EnBW), Impulse von Dominik Bernauer (Umweltministerium Baden-Württemberg) und Meri Eremut (Starkregenmanagerin).
Die Teilnehmenden arbeiteten mit der 25/10-Crowdsourcing-Methode, um in einem schnellen Ideenaustausch viele niederschwellig umsetzbare Ideen zu generieren, die besten davon zu kuratieren und zu schärfen.
Impuls und Diskurs
Auftakt der Abendveranstaltung mit drei ganz unterschiedlichen Schwerpunkten: Neben einer emotionalen Reise an die Klimakipppunkte der Erde mit der Journalistin und Aktivistin Louisa Schneider, dem Blick auf die Klimarisiken aus der Perspektive der Versicherungswirtschaft führte uns die Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Maren Urner vor Augen, dass wir als Menschen trotz aller Rationalität ziemlich emotionsgesteuerte Wesen sind. Zwei Erkenntnisse, die für uns als Kommunikatoren wesentlich sind, erstens: Menschen haben laut Urner in ihrer langen Entwicklungsgeschichte in erster Linie davon profitiert, kooperativ zu handeln. Zweitens sind sie Geschichtenerzähler. Wir müssen neue Geschichten erzählen. Geschichten des Gelingens. Sie schließt mit der Frage:
Welche Geschichten werden wir erzählt haben werden?
MAREN URNER

Eine intensive Panelrunde schloss die Veranstaltung ab und bot den Teilnehmenden die Möglichkeit mit den Fachexpert*innen ins Gespräch zu kommen.
So fasst die EnBW die Erkenntnisse aus der Veranstaltung zusammen:
- Bezahlbarkeit bleibt ein Schlüsselelement bei der Transformation des Energiesystems
- Digitale Starkregengefahrenkarten helfen in Kommunen effektiv bei der Vorsorge
- Schon einfache Klimaschutzmaßnahmen fördern die gesellschaftliche Akzeptanz
- Das Gefühl der Selbstwirksamkeit motiviert, gegen den Klimawandel aktiv zu werden
- Für Klimaresilienz müssen alle gesellschaftlichen Akteur*innen zusammenarbeiten
Die Veranstaltung zum Nachschauen

Gallery-Walk
Den inhaltichen Rahmen flankierten zahlreiche Themenstände mit Lösungen aus dem EnBW-Konzern, nützlichen Tools wie Hochwassergefahrenkarten und ein Hochwasser-Wissens-Quiz. Die Teilnehmenden der Abendveranstaltung konnten die Workshops durch einen Gallery-Walk mit den Ergebnissen nachvollziehen.



Alle Fotos: EnBW, Quelle: ARTIS-Uli Deck